Montag, 9. Oktober 2006

wieder in der schule...

Eine super anstrengende Woche liegt hinter mir. Voll gestopft mit vielen Begegnungen und noch mehr Gesprächen, neuen Gesichtern und Herausforderungen…



Schule I

Weitestgehendst war die Woche vom Blockseminar am Röntgen-Gymnasium geprägt. Jeden morgen brav um 7.50 Uhr in der Schule sein, Klappstühle im Keller ausgraben und dann einen Tag lang mit den Stühlen in der Hand unserem Seminarleiter durch die verschiedensten Klassen hinterher trotten. In der Pause beim Direktor kurz hallo sagen, in den möglichen Freistunden mit den tätigen Lehrern die gesehenen Stunden nachbesprechen – oder die eigene geplante Stunde vorlegen…

Highlights:

>>> Dr. Mierau bietet mir das „Peter“ an. Da muss man sich echt umgewöhnen…
>>> Ein kleiner chinesischer Überflieger (7.Klasse/ G8) lernt in seiner Freizeit Latein.
>>> Intrinsische Motivation kann tatsächliche funktionieren.
>>> Wandertag mit der 7c („Können wir mal ne Pause machen?!“)
>>> Den eigenen Unterrichtsversuch vorbereiten… und überleben!



Schule II

Der schulische Wandertag mit Peters Klasse war dann tatsächlich eine willkommene Abwechslung im Schulgeschehen. Bestimmt hat sich die Klasse auch sehr gewundert, warum sie mit 7 Begleitpersonen (1 Klassleiter, 1 Stellvertreter, 1 Matheseminarlehrer, 3 Referendare, +ich) wandern gehen durfte… - für mich wars ziemlich gut, weil ich so die Möglichkeit hatte, mit vielen Lehrern mal ein bisschen in Ruhe zu reden, und nicht nur zwischen Tür und Angel. – Und: ich musste mir ständig die Frage stellen lassen, ob ich mir diesen Beruf den für mich vorstellen könnte (der UV am Freitag hat mir dann wieder gezeigt: JA!)… Jedenfalls waren die Refs gnadenlos ehrlich, und das war gut so.

Für mich selber kam die Woche so ein bisschen das Identitätsproblem auf: wer oder besser gesagt: was bin ich den grad:




a)Studentin (Laut Ausweis. Vermutlich bis Feb 2008)
b)Praktikantin (Für diese 2 Wochen schon)
c)Lehrerin (ab Feb 2008 – und für den UV…)

So als Student und Praktikant ist man ja froh drum, keine Verantwortung für irgendwas außer für sich selbst zu haben… wenn man dann plötzlich vorne steht… dann sieht das schon ganz anders aus.
Nachdem man als Lehrämtler an der Uni (oder zumindest bei uns) ja immer als unprofessionelles Element im Betrieb („Wir als Universität sind doch keine Lehrklitsche!“) angesehen wird und zum Teil auch behandelt wird, hat man während des Studiums keine große Lust, sich mit dem späteren Beruf auseinanderzusetzen. Ist man aber mal (ausnahmsweise!!!) in der Schule, stellt man fest, wie wenig Uni und Schule doch miteinander zutun haben… und dass es so langsam Zeit wird, sich mehr mit dem Ziel „Lehrer“ beschäftigen.-… zumindest für mich ist das so. Vielleicht sollte ich in dem Punkt eh reflektierter werden...

Ich bin froh, nach langer Praxisabstinenz wieder festgestellt zu haben, was für ein anspruchsvoller und kreativer Beruf im Dauerkontakt mit Menschen auf mich zukommt – und das weckt einerseits Ängste, den gestellten Anforderungen nicht entsprechen zu können („Sie dürfen, nein, Sie MÜSSEN sogar die üblichen Anfängerfehler machen. Wenn jetzt nicht, wann dann?!“), macht aber auch Lust, mit dem Studium fertig zu werden  Abgesehen davon, dass uns immer wieder und wieder erzählt wird, dass unsere Einstiegschancen so gut sind, wie schon lange nicht mehr…


Ansonsten

>>> Mein Bruder ist nun hier eingezogen, der Briefträger war heute auch erstmal verwirrt, wem er das Päckchen den ausliefern sollte.

>>> Ich war am Mittwoch tierisch genervt, weil ich den FBK nicht so vorbereiten konnte, wie ich das gerne gehabt hätte , sondern sich alles nach „Schrott für Gott“ anfühlte. Was aber dann in der Diskussion etc. Gutes draus wurde, geht mal wieder (und zum Glück!) allein auf Gottes Konto… und ich muss mal wieder kapieren, dass ich
a) nicht alles alleine machen muss, und
b) nicht für alles verantwortlich bin.

>>> Es waren zeitgleich in Marburg SMD-Leitertage – und nach den genialen Erfahrungen des letzten Jahres wäre ich zu gerne dort dabei gewesen… wenn mich diese Woche jemand gefragt hätte, wo ich im Moment grad lieber gewesen wäre, wäre diese Frage ziemlich einfach zu beantworten gewesen…

>>> Ich habe festgestellt, dass ich mit meinem Studium/ zukünftigen Beruf auf der Frankfurter Buchmesse tatsächlich zu den Fachbesuchern zählen würde, und nicht zu den Privatbesuchern. Und wieder war keine Zeit, mal hinzufahren und sich alles anzuschauen.

Abgesehen davon, dass ich im Laufe der Woche krank wurde (mal wieder, ja… ich weiß) war’s also echt super... ich fühl mich in Schulhäusern einfach wohl... *g*


Es ist Montag. Neue Woche, neuer Spaß.


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töne // 4 ugly daughters „rolling“
zeilen // markus orths „lehrerzimmer“

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