Dienstag, 4. März 2008

Johanna

Sie ist fast neunzig.
Mittlerweile ziemlich schwerhörig, ohne Hörgerät hat sie kaum eine Chance. Zum Lesen braucht sie die stärkste Lupe, die man im Handel so kriegen kann. Nach langen Jahren, fast einem ganzen Leben als Krankenschwester, benötigt sie jetzt oft selbst die Hilfe anderer, um zurechtzukommen.

„Ein Spaziergang geht immer“, so sagt sie,
„sonst roste ich ein.“

Viel kann sie nicht mehr tun –
Und doch ist sie alles andere als untätig, denn sie betet.
Sie sorgt sich um mich,
und sie betet für mich.

Das ist mir selten bewusst,
aber ich darf die spürbaren Auswirkungen genießen.

Ein Werkzeug Gottes.
Und ein echtes Original.
Schwester Johanna eben.

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