Freitag, 12. Oktober 2007

Wie viel Worte


"Wie viel Worte in dem Buche stehen! Erinnern sollen sie! Als ob Worte erinnern könnten!

Denn Worte sind schlechte Bergsteiger und schlechte Bergmänner. Sie holen nicht die Schätze von den Bergeshöhen und nicht die von den Bergestiefen.

Aber es gibt ein lebendiges Gedenken das über alles Erinnerungswerte sanft hinfuhr wie mit kosender Hand. Und wenn aus dieser Asche die Lohe aufsteigt, glühend und heiß, gewaltig und stark und Du hineinstarrst, wie vom magischen Zauber gebannt, dann - - - -

Aber in dieses keusche Gedenken, da kann man sich nicht hineinschreiben, mit ungeschickter Hand und grobem Handwerkszeug, das kann man nur in diese weißen, anspruchslosen Blätter […]"

Franz Kafka (04.09.1900)

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Free Burma!


Free Burma!
Originally uploaded by Jurablog

Blogs about Burma...

Tagesschau (03.10.07): "Sie gehen in die Häuser und nehmen Leute mit"
Tagesschau (04.10.07): "Stimmung der Angst in Rangun"
Spiegel-Online (03.10.07): "Sie kommen nachts und ermorden die Mönche"
FAZ (03.10.07): "Blutlachen in Klöstern"
FAZ-Dossier zu Burma: hier
Spiegelfechter: Aktuelle Entwicklungen in Myanmar [Ticker]

Mehr zur Aktion FREE BURMA

Montag, 1. Oktober 2007

Erntedank

Kurz den Reader gecheckt und über Daniels Randbemerkung gestolpert:

Dass ich über die letzten 5 Jahre langsam aber sicher zum Städter geworden bin, wird mir immer dann bewusst, wenn das Erntedankfest im Kalender steht, und sich hier scheinbar kein Mensch drum schert.

Warum auch. Kartoffeln, Salat, sonstiges Gemüse und Obst gibts im Supermarkt, das Höchste der Gefühle sind (in Ermangelung eines Gartens) die Tomaten auf dem Balkon... und: alles ist selbstverständlich das ganze Jahr über verfügbar. Ganz normal?

Ich lese Psalm 104
- und weiß, dass nichts normal, sondern alles herrlich ist.


Meine Hände riechen noch nach dem Lauch, den ich grade im Supermarkt eingekauft habe. Ich freue mich aufs Kochen heute abend. Und ich erinnere mich an die Fülle von Obst und Gemüse, die wir als Jugendliche eingesammelt haben, um sie in die Kirche und vor den Altar zu bringen. Die Farbenvielfalt, die Gerüche,und vor allem die Erdklumpen an Karotten, Sellerie, Kartoffeln etc. - eine einzige Pracht.

Es tut gut, mich auf Gott, meinen Versorger, zu besinnen... denn eigentlich ist jeder Tag Grund genug für ein Erntedankfest.

Wenn du wieder im Supermarkt stehst, denk nicht so sehr an deinen Einkaufszettel - geh mit Nase und Augen (und Verantwortung) einkaufen...